Vergangene Ausstellungen
Blick in das Schaufenster mit der neuen Edition von Pravdoliub Ivanov

Ausstellung im KIF

Pravdoliub Ivanov

Vehicles Dream
12.11.2025 – 18.1.2026

KIF – Kunst im Fenster
Schaperstraße 11
10719 Berlin

Präsentation der neuen Edition:
Die Ausstellungen in der EDITION BLOCK und im KIFKUNST IM FENSTER versammeln Arbeiten von Pravdoliub Ivanov (*1964 in Plovdiv, Bulgarien) aus den vergangenen drei Jahrzehnten. Im Zentrum steht die aus 100 Teilen bestehende Installation Vehicles Dream, die 1998 in New York entstand. In der Stadt, die “niemals schläft”, fotografierte Ivanov schlafende Menschen in U-Bahnwagen, erschöpft vom Rhythmus der Stadt, den sie zugleich aufrechterhalten. Er montierte die Bilder auf kleine Räder, die im Raum verteilt lagen und von den BesucherInnen neu angeordnet werden konnten. Die sich auf diese Art fortbewegenden Porträts erscheinen wie ein Sinnbild kollektiver Erschöpfung. Die soziale Metapher dieser vor mehr als 25 Jahren entstandenen, entfremdeten und isolierten Figuren hat heute eine unerwartet politische Aktualität gewonnen, sichtbar in ihrer stillen Erstarrung und metaphysischen Hilflosigkeit.
Aus der erneuten Beschäftigung mit Vehicles Dream ist in diesem Jahr eine neue Edition bei der Edition Block entstanden, die auf den ursprünglichen Fotografien basiert. In unterschiedlichen Sets von jeweils fünf Rädern werden die Bilder der schlafenden Figuren in variierenden Arrangements angeordnet. Die Edition mit einer Auflage von 20 Exemplaren wird erstmalig bei KIF – Kunst im Fenster gezeigt.

Viele Rollen liegen verteilt auf dem Boden, an jede Rolle ist ein Foto von einer schlafenden Person montiert

Ausstellung in der Edition Block

Pravdoliub Ivanov

Vehicles Dream und andere Träume
12.11.2025 – 18.1.2026

Edition Block
Prager Straße 5
10779 Berlin

Die Ausstellung versammelt Arbeiten von Pravdoliub Ivanov (*1964 in Plovdiv, Bulgarien) aus den vergangenen drei Jahrzehnten. Im Zentrum steht die aus 100 Teilen bestehende Installation Vehicles Dream, die 1998 in New York entstand. In der Stadt, die “niemals schläft”, fotografierte Ivanov schlafende Menschen in U-Bahnwagen, erschöpft vom Rhythmus der Stadt, den sie zugleich aufrechterhalten. Er montierte die Bilder auf kleine Räder, die im Raum verteilt lagen und von den BesucherInnen neu angeordnet werden konnten. Die sich auf diese Art fortbewegenden Porträts erscheinen wie ein Sinnbild kollektiver Erschöpfung. Die soziale Metapher dieser vor mehr als 25 Jahren entstandenen, entfremdeten und isolierten Figuren hat heute eine unerwartet politische Aktualität gewonnen, sichtbar in ihrer stillen Erstarrung und metaphysischen Hilflosigkeit.
Neben Vehicles Dream zeigt die Ausstellung in der Edition Block Objekte und eine Reihe von Zeichnungen des Künstlers, die das Zusammenspiel von Alltag, Wahrnehmung und Imagination erkunden. Mit subtilen, oft humorvollen Eingriffen wird scheinbar Vertrautes in Frage gestellt.
Pravdoliub Ivanov lebt und arbeitet in Sofia. Er studierte an der Nationalen Kunstakademie in Sofia und vertrat 2007 gemeinsam mit Ivan Moudov und Stefan Nikolaev Bulgarien auf der 52. Biennale von Venedig. Zuvor nahm er an der 4. Istanbul Biennale (1995), der Manifesta 3 in Ljubljana (2003) und der 4. Berlin Biennale (2006) teil. Seine Arbeiten waren außerdem in wichtigen Überblicksausstellungen wie In den Schluchten des Balkan (2003) im Fridericianum Kassel und Blut & Honig – Zukunft ist am Balkan (2003) in der Sammlung Essl, Klosterneuburg, zu sehen. Werke von ihm befinden sich unter anderem in der Sammlung des Centre Pompidou, Paris und dem Neuen Museum in Nürnberg.

Blick auf ein Fenster. Im Innenraum hinter dem Fenster sind bunte Glasplatten ausgelegt

Ausstellung im KIF

Sunah Choi

Sol / Vitre
1.7. – 31.10.2025

KIF – Kunst im Fenster
Schaperstraße 11
10719 Berlin

Mit ihrer ortsspezifischen Installation Sol transformiert Sunah Choi das Schaufenster von KIF in einen Raum aus Glas und Licht. Acht nahtlos aneinandergelegte Glasplatten fügen sich passgenau in die Fläche hinter dem Fenster und füllen deren Grundriss aus. Sie sind zugleich “Boden” (franz. sol) als auch großformatiges Bild.
Die Glasplatten sind in verschiedenen Farbtönen ausgeführt und bilden ein Raster aus roten, blauen und grünen Versatzstücken. Jede einzelne ist durch Gitterstrukturen gegliedert, in denen verschiedene Nuancen des jeweils dominierenden Farbtons kombiniert werden. Dieses strenge Gefüge wird durch die bunten Reflexionen, die je nach Lichteinfall entstehen, durchbrochen.
Sunah Choi beschäftigt sich in ihrer Arbeit mit Raum, seiner Wahrnehmung und seiner kulturellen Kodierung. Sie greift ebenso das Vokabular der Architektur wie das der Malerei und Skulptur auf. Von besonderem Interesse sind dabei jene Elemente, die den Raum gliedern oder durchdringen wie etwa Fenster, Rahmen oder Gitter. So knüpft Sol an die im Jahr 2020 für die Edition Block konzipierte Edition Karo an. Auch dort waren eingerahmte Gitter als hängende Fenster das formale Leitmotiv.
Die Installation bei KIF wird durch eine gerahmte Glasmalerei an der Wand aus der Serie Vitres ergänzt. Sie verwandelt das Fenstermotiv in einen transparenten Bildträger und vertieft so den Dialog zwischen Innen- und Außenraum.

Blick in den Ausstellungsraum: eine Wand, die dicht mit bunten Ausstellungsplakaten behangen ist. Davor steht ein Tisch mit Büchern.

Ausstellung in der Edition Block

Als Herr Sanders seinen Schallplattenschrank öffnete

Das liebe Archiv
1.7. – 31.10.2025

Edition Block
Prager Straße 5
10779 Berlin

In der Rundfunksendung „Herr Sanders öffnet seinen Schallplattenschrank“ präsentierte der Dirigent Franz Marszalek in den 1950er Jahren einmal wöchentlich „seltene, vergessene, vielleicht heute einmalige Kostbarkeiten“ – wie er selbst in seiner ersten Sendung sagte – indem er historische Schallplatten aus seinem Archiv mit seinem Publikum teilte. Unter den Hörern war auch der junge René Block, der das Format damals mit großer Begeisterung verfolgte. Wie einst Franz Marszalek öffnet nun Block (der gerne Dirigent geworden wäre) selbst sein Archiv und gibt Einblicke in seine Tätigkeit der letzten 60 Jahre als Galerist und Kurator.
Die Ausstellung zeigt eine Auswahl an Materialien, Publikationen und Ephemera wie Ausstellungsplakate und Einladungskarten aus verschiedenen Stationen in Blocks Werdegang.
Teil der aktuellen Ausstellung ist ebenfalls eine bemerkenswerte Reihe persönlicher Portraits von Künstlerinnen und Künstlern, die René Block gelegentlich fotografiert hat – ein Spiegel intensiver Zusammenarbeit und eines engen freundschaftlichen Verhältnisses.

Außenansicht auf das Schaufenster. Endre Tot und eine Gruppe Menschen sitzen davor und kucken in das Fenster. Im Vordergrund ist im Vorgarten ein Plakat von Endre Tot zu sehen.

Ausstellung im KIF

Endre Tót

WHICH IS THE RIGHT DIRECTION?
8.4. – 28.6.2025

KIF – Kunst im Fenster
Schaperstraße 11
10719 Berlin

Endre Tót zählt zu den wichtigsten Künstlern der Konzeptkunst und der Mail-Art-Bewegung. Seine Aktionen sowie seine Text- und Fotoarbeiten zeichnen sich durch subversive Wortspiele und ironische Überhöhungen aus, die die Logik politischer und künstlerischer Systeme unterlaufen. Seit Beginn seiner künstlerischen Tätigkeit setzte Tót auf radikale Reduktionen: Nullen, fehlende Zeichen und ironische Statements wurden zu seinem Markenzeichen und dienten ihm als subtile Form des Widerstands gegen ideologische Vereinnahmung.
Ursprünglich begann Tót als Maler und experimentierte in den 1960er Jahren mit informeller Kunst sowie Pop- und Minimal-Art-Einflüssen. Anfang der 1970er Jahre wandte er sich von der Malerei ab und entwickelte seine konzeptuellen Werkserien wie My Unpainted Canvases oder TÓTalJOYS, die sich mit Abwesenheit, Nichtigkeit und Ironie auseinandersetzen. Seine Mail-Art-Aktivitäten halfen ihm, die künstlerische Isolation in Ungarn zu überwinden und sich mit der internationalen Fluxus-Bewegung zu vernetzen.
1978 kam er dank eines DAAD-Stipendiums nach West-Berlin, emigrierte im Anschluss nach Deutschland und entkam damit endgültig der staatlichen Zensur in Ungarn. Im Jahr 1979 stellte René Block ihn erstmals in seiner Galerie in Berlin aus – der Beginn einer Verbindung, die bis heute besteht. Nach der politischen Wende in Ungarn wurden seine Arbeiten in internationalen Museen ausgestellt, darunter das Museum Ludwig in Köln und das Museum Fridericianum in Kassel. In den letzten Jahren führte er seine Performance-Demonstrationen weiter und thematisierte dabei seine zentralen Konzepte von Abwesenheit und Freude.
Wir freuen uns, mit der Ausstellung WHICH IS THE RIGHT DIRECTION? zwei speziell für diesen Anlass neu gefertigte Werke des Künstlers präsentieren zu können: Neben der titelgebenden Arbeit WHICH IS THE RIGHT DIRECTION? hat Endre Tót auch sein Werk LOVE/HATE von 1972 neu realisiert. Ursprünglich mit Öl auf Holz gemalt, wird es nun als Siebdruck auf Holz im Außenbereich des KIF gezeigt. Begleitend dazu ist auch der signierte Sonderdruck LOVE/HATE (1972/2025) im Siebdruckverfahren entstanden.

Blick ins Schaufenster, in das die Sonne scheint; Bücherstapel liegen verteilt auf der Fläche hinter dem Fenster. Ganz vorne liegt ein aufgeschlagenes Buch. Hinten an der Wand hängt ein Regal mit einer Reihe in schwarzes Leinen gebundener Gesamtausgabe

Ausstellung im KIF

Barbara Bloom

Barbara Blooms gesammelte Werke
3.3. – 5.4.2025

KIF – Kunst im Fenster
Schaperstraße 11
10719 Berlin

Ein Blick ins Bücherregal offenbart sie sofort: Die großen Gesammelten Werke, monumentale Editionen, die das Schaffen einer Autorin oder eines Autors bündeln, ein literarisches Erbe in gebundener Form. Sie versprechen Vollständigkeit und ein abgeschlossenes Werk. Doch was, wenn sie nichts enthalten?
Barbara Bloom spielt mit dieser Erwartung in ihrer Arbeit Barbara Blooms gesammelte Werke (1990): 38 in schwarzes Leinen gebundene Bände sind sorgfältig in einem Regal arrangiert. Die in Goldprägung auf den Buchrücken zu lesenden Sinnsprüche in lateinischer, englischer, französischer und deutscher Sprache fungieren als Buchtitel imaginärer literarischer oder philosophischer Werke und eröffnen unterschiedliche Assoziationsfelder. Die Silhouette von Blooms Profil und ihr Nachname auf den Buchrücken weisen die Künstlerin als Autorin dieser gesammelten Werke aus. Doch die Seiten bleiben leer. Sie laden ein, die einzelnen Werke mit eigenen Gedanken zu füllen. Barbara Blooms gesammelte Werke wird so zu einer Bibliothek der Imagination – ganz im Sinn von Arthur Køpckes Slogan „fill with own imagination“.
Barbara Bloom ist vor allem durch ihre präzisen und geistreichen Installationen bekannt, in denen sie Objekte und Bilder neu inszeniert, reproduziert oder aneignet. Ihre Arbeiten hinterfragen, wie Bedeutung entsteht, wie Sammlungen Wissen formen, und wie Kunst Besitzansprüche verhandelt. Sie hatte Einzelausstellungen u.a. in der Kunsthal Aarhus, im MoMA New York, im Martin-Gropius-Bau Berlin, im ZKM in Karlsruhe und in der Serpentine Gallery London. Ihre Werke sind in bedeutenden Sammlungen wie dem Museum of Contemporary Art Los Angeles, dem Stedelijk Museum Amsterdam und dem Art Institute of Chicago vertreten. Barbara Bloom lebt und arbeitet in New York.
In unserem Schaufenster KIFKUNST IM FENSTER in der Schaperstraße zeigen wir Barbara Blooms gesammelte Werke ab dem 3. März.

s/w Foto zeigt den Künstler Robert Filliou in der Galerie René Block in Berlin, wie er sein Multiple signiert, das vor ihm auf dem Teppichboden ausgebreitet ist

Ausstellung im KIF

Robert Filliou

A World of False Fingerprints
20.1. – 28.2.2025

KIF – Kunst im Fenster
Schaperstraße 11
10719 Berlin

Robert Filliou war ein französischer Künstler, Dichter und ein zentraler Vertreter der Fluxus-Bewegung. Seine Werke sind geprägt von Humor, Poesie und einem spielerischen Umgang mit philosophischen Fragen. Filliou war Teilnehmer der documenta 5 und 6 (1972, 1977) und der Skulptur Projekte Münster (1987). Während seiner Professur an der HFBK Hamburg konzipierte er eine Biennale des Friedens, die René Block 1986 in Hamburg realisierte.
Im Januar 1975 zeigte die Galerie René Block die Ausstellung A World of False Fingerprints von Robert Filliou. In der Ausstellung wurden alle 98 Exemplare seiner gleichnamigen Edition präsentiert, die von der Edition Block verlegt wurde. In unserem Schaufenster KIFKUNST IM FENSTER in der Schaperstraße zeigen wir das Multiple ab dem 20. Januar.

Blick in das Schaufenster mit Arbeiten von Rebecca Horn

Ausstellung im KIF

Rebecca Horn

In Memoriam
17.11.2024 – 18.1.2025

KIF – Kunst im Fenster
Schaperstraße 11
10719 Berlin

Nur einige Meter entfernt von KIF, in den ehemaligen Räumen der Galerie René Block in diesem Haus, eröffnete Rebecca Horn im März 1973 ihre erste Einzelausstellung. Mit der körperbezogenen Installation Körperraum begann eine enge Zusammenarbeit, aus der auch das Auflagenobjekt Handschuhfinger aus demselben Jahr hervorging, über das die Künstlerin später schrieb:
»Die Handschuhfinger sind aus so leichtem Material, daß ich meine Finger ohne Anstrengungen bewegen kann. Ich fühle, taste, greife mit ihnen und bewahre eine feststehende Distanz zu den Gegenständen, die ich berühre. Die Hebelbewegung der verlängerten Finger steigert den Tastsinn der Hand. Ich fühle, wie ich berühre, sehe, wie ich greife und kontrolliere die Entfernungen zwischen den Objekten und mir in einer selbstgewählten Distanz.«
Sowohl Körperraum als auch Handschuhfinger stehen in einer Reihe von Körper-Erweiterungen, die im Werk von Rebecca Horn seit den späten 1960er Jahren entstehen und skulpturale Elemente mit dem Medium Performance verbinden.
Für ihre erste Ausstellung in New York 1976 schuf Rebecca Horn die begehbare Skulptur The Chinese Fiancée. Die Ausstellung in der René Block Gallery wurde begleitet von der New York Premiere der frühen Filme der Künstlerin im Anthology Film Archives.

Blick in die Gerhard Richter Ausstellung. An einer Wand hängen 4 gerahmte Drucke wie Elisabeth oder Schattenbild von Richter. Daneben ist auch "The Critic Laughs" von Richard Hamilton auf einem Brett an der Wand.

Ausstellung in der Edition Block

Gerhard Richter

Erinnerungen an einen Anfang
17.11.2024 – 28.5.2025

Edition Block
Prager Straße 5
10779 Berlin

Vor 60 Jahren, am 17. November 1964, eröffnete die Galerie René Block die erste Einzelausstellung von Gerhard Richter in Berlin mit dem Titel Bilder des Kapitalistischen Realismus. Der Sender Freies Berlin (SFB) berichtete damals über die Ausstellung in den kleinen Kellerräumen – eine Ergänzung der ausführlichen Berichterstattung über die zeitgleich in der Akademie der Künste laufende, große Ausstellung „Neue Realisten und Pop Art“, die künstlerische Positionen aus dreizehn Ländern als Überblick eines internationalen Phänomens präsentierte. Jedoch sah die Schau, trotz Bemühungen René Blocks im Vorfeld keine deutsche Beteiligung vor. Dies veranlasste den Galeristen und dessen Umfeld zu einer demonstrativen Protestaktion zur Eröffnung der Akademieausstellung, in der sie auf die noch junge Galerie verwiesen, die wenige Wochen zuvor mit ihrer ersten Ausstellung „Neodada, Pop, Décollage, Kapitalistischer Realismus“ die ästhetische Programmatik ihrer frühen Arbeit begründet hatte.
In der Prager Straße 5 zeigen wir, anlässlich der Wiederkehr unserer ersten Richter Ausstellung frühe Grafiken und Archivalien von und zu Gerhard Richter. Begleitet wird die Ausstellung von neueren Editionen der Edition Block.

Rückenansicht einer nackten Frau, die mit ausgestreckten Armen und Beinen in einem weißen Raum steht und eine Spitzendecke hochhält, durch die sie zu sehen ist.

Ausstellung im KIF

Mehtap Baydu

Mitgift Dowry Çeyiz
16.9. – 13.11.2024

KIF – Kunst im Fenster
Schaperstraße 11
10719 Berlin

Die Mitgift ist eine Tradition, die bis in die Antike zurückreicht. Der Begriff bezeichnet jene Güter, die eine Frau mit in den ehelichen Haushalt bringt. Dabei handelt es sich um wertvolle, oft handwerklich gefertigte Gegenstände wie Näh- und Strickarbeiten, die meist schon in der Kindheit der Frau von ihren Eltern gefertigt und zusammengetragen werden.
Die Spitzendecken symbolisieren sowohl die enge Familienbande als auch die Trennung und Loslösung derselben. Gleichzeitig verdecken diese halbtransparenten Hüllen die Erinnerungen an die Vergangenheit und lassen schemenhaft die Hoffnung auf eine ungewisse Zukunft erkennen.
Ich bedecke meinen Körper mit der „Mitgift“–Spitze, die meine Mutter für mich gefertigt hat.
(Mehtap Baydu)

Edition von Jaroslaw Kozlowski. LED-Leuchtband mit roten Buchstaben.

Ausstellung im KIF

Jarosław Kozłowski

NO NEWS FROM ...
28.5. – 8.9.2024

KIF – Kunst im Fenster
Schaperstraße 11
10719 Berlin

Jarosław Kozłowski gilt als einer der wohl einflussreichsten Konzeptkünstler in Polen. Er arbeitet vorwiegend in Zyklen als formale Variationen wiederkehrender Ideen und steht mit seiner multimedialen und oft textbasierten Arbeit, die von sprachlicher Schärfe, Humor und Poesie geprägt ist, der Fluxus-Bewegung nahe.

Rhetorical Figures II besteht aus zwei sehr unterschiedlichen Teilen: einer vom Künstler mit Ausschnitten politischer Nachrichten aus verschiedenen Zeitungen individuell als Unikat gestalteten Kassette und einem LED-Leuchtband von einem Meter Länge. Wie in vielen seiner stets humorvollen und zugleich analytischen Arbeiten setzt sich Kozłowski mit Rhetorik, Ironie und Vokabular auseinander, indem er Wörter aus öffentlichen Diskussionen und den Medien entnimmt und sie zu einem fließenden Text auf einem LED-Schild neu zusammensetzt. In dieser Variante von Rhetorical Figures lässt er die Namen von 20 Hauptstädten (z.B. Berlin, Paris, Kairo, Johannesburg, New York, Sydney, Tel Aviv, Tokio …) nach den Worten „NO NEWS FROM“ Revue passieren. Die Erwartung an das LED-Display als Überbringer der neuesten Nachrichten wird somit in einer absurden Umkehrung des Textgehalts zur Nicht-Information enttäuscht. Durch die Kombination unterschiedlicher Medien – gedruckte Zeitungen und digitale Leuchtreklame – verweist Kozłowski zudem auf deren Verbindung mit Macht und Politik.

Edition von KH Hödicke. Zwei Ziegelsteine stehen auf einem Holzbrett. Zwischen den Steinen ist eine Postkarte in einem Bogen gespannt, die eine Luftaufnahme des Arno in Florenz mit der Ponte Vecchio zeigt. Auf dem Brett steht: KH HÖDICKE Ponte Vecchio 1972

Ausstellung im KIF

K.H. Hödicke

Wo ist der Elefant?
26.3. – 26.5.2024

KIF – Kunst im Fenster
Schaperstraße 11
10719 Berlin

Diese Ausstellung erinnert an eine langjährige Zusammenarbeit.
K.H. Hödicke hatte zwischen 1964 und 1977 neun Einzelausstellungen in der Galerie René Block in Berlin und New York (davon fünf in der Schaperstraße), und war zusätzlich in zwölf Gruppenausstellungen und vier Filmabenden vertreten. Schaufenster und Reflektionen in Schaufenstern war Thema seiner ersten Ausstellung Passagen im Jahr 1965. Auch in seinen ersten Siebdrucken von 1967 auf Leinwand experimentierte Hödicke mit Verzerrungen des ursprünglichen Bildmotivs eines New Yorker Schaufensters.
In einer Reihe von zwischen 1967 und 1969 entstandenen Materialbildern wie etwa Cleaner VII (1969) baute Hödicke manuelle Scheibenwischer ein, die scheinbar die Farbe vom Bildgrund oder dem Glasrahmen abtragen. Manchmal auch den Bildgrund selbst – was man als ikonoklastischen Akt interpretieren könnte, oder einen humorvollen Weg zur „shaped canvas“. Die Editionen Windrad (1970) und Ponte Vecchio (1972) verarbeiten touristische Postkarten zu skulpturalen Objekten, wobei der Ausbruch des Vulkans von Stromboli das Windrad antreibt, und die Karte der Ponte Vecchio in Florenz deren Brückenbogen zwischen zwei Ziegeln manifestiert. Die Druckgrafiken wo ist der Elefant? (1972), Jungsozialistin im Wald (1972) und wo ist der Maler? (1972) waren Teil der Koffer-Edition Weekend.
Der Hödicke, der hier in Erscheinung tritt, bleibt selbstverständlich Maler, doch zeigt sich in den Werken explizit eine konzeptionelle beziehungsweise experimentell-analytische Herangehensweise, die zudem durchdrungen ist von anarchistischem Humor.

Edition von Olaf Metzel. In einem runden Papierkorb aus verzinktem Stahlgitter ist eine beidseitig bedruckte Aluminiumplatte, die so gefaltet ist, dass sie aussieht wie ein zerknülltes Blatt Papier, das über dem Rand hängt

Ausstellung im KIF

Olaf Metzel

Papierkorb
21.2. – 24.3.2024

KIF – Kunst im Fenster
Schaperstraße 11
10719 Berlin

Für die Arbeit Papierkorb, die in fünf formal und inhaltlich unterschiedlichen Versionen gefertigt wurde, treibt Metzel augen-zwinkernd die seinen Faltungen zugrunde liegende Konzeption noch weiter. Die wie zerknülltes Papier anmutenden, aber in aufwendigem Druckverfahren und Handarbeit gestalteten Aluminium-skulpturen werden nicht mehr als Wandobjekte präsentiert, was ihren Status als Kunstwerke offensichtlich macht, sondern werden als Trompe-l’œils in dem Behältnis ihrer Entsorgung präsentiert.
Der Papierkorb selbst, von Metzel mehr oder weniger gewaltsam »bearbeitet«, wird hier zum Kunstobjekt. Als ambivalente Materialbilder zeichnen die Editionen den künstlerischen Schaffensprozess zwischen Entwurf und Verwerfung, Kompositions- und Zerstörungswillen nach, und persiflieren diesen gleichzeitig. Was sich im Atelier anhäuft, als Idee verworfen und scheinbar achtlos weggeworfen wurde – Skizzen, Farbmuster, Magazinseiten –, fließt in aufwendiger materieller Veredelung wieder zurück in die Sphäre der Kunst.

Blick in ein Schaufenster mit einer Neonröhre. Auf einer weißen Fläche hinter dem Fenster liegen verschiedene Zeichnungen, Aquarelle und Drucke. Vorne liegt ein aufgeschlagenes Buch mit einer Abbildung von "Der Denker" von Nam June Paik.

Ausstellung im KIF

Arbeiten auf Papier aus dem Archiv der Edition
16.1. – 17.2.2024

KIF – Kunst im Fenster
Schaperstraße 11
10719 Berlin

Mit Arbeiten von Joseph Beuys, KP Brehmer, Stanley Brouwn, James Lee Byars, Giuseppe Chiari, Sunah Choi, Ayse Erkmen, Ludwig Gosewitz, K.H. Hödicke, IMI Knoebel, Arthur Köpcke, Jaroslaw Kozlowski, Alicja Kwade, Konrad Lueg, Christine Moldrickx, Sigmar Polke, Tomas Schmit, Wolf Vostell und Stefan Wewerka.

Die Edition Block eröffnet im neuen Jahr eine Dependance mit dem Namen KIFKUNST IM FENSTER in der Schaperstraße 11, in der regelmäßig wechselnde Schaufensterausstellungen gezeigt werden.
Damit kehrt die Edition Block zurück zu ihren Anfängen, denn die Ladengalerie in der Schaperstraße war der allererste Standort der Edition von ihrer Gründung im Jahr 1966 bis 1979. Danach wurden die Räume bis 2014 von der von Ursula Block betriebenen Schallplattengalerie gelbe MUSIK genutzt.
Die erste Ausstellung zeigt eine Auswahl an Arbeiten aus dem Archiv der Edition Block, sowie neu entstandene Editionen von Sunah Choi und KH Hödicke. Gemeinsam liegen die ausgestellten Werke der roten Vorzugsausgabe des Werkverzeichnisses “Drei Hubwagen und ein Blatt Papier” bei, die im Januar in einer Auflage von 12 Exemplaren erscheint.

Ausstellungsansicht Alicja Kwade. An einer Wand hängen zwei Reihen mit jeweils 12 Bildern. Oben ist Stuck an der Decke und Fischgrätenparkett

Ausstellung in der Edition Block

Lauter Editionen ...
27.5.2023 – 27.7.2024

Edition Block
Prager Straße 5
10779 Berlin

Mit Arbeiten von Rosa Barba, Mehtap Baydu, Marcel Broodthaers, John Cage, Sunah Choi, Ayşe Erkmen, Ceal Floyer, Richard Hamilton, Mona Hatoum, K.H. Hödicke, Šejla Kamerić, Gülsün Karamustafa, Jarosław Kozłowski, Alicja Kwade, Inge Mahn, Olaf Metzel, Christine Moldrickx, Navid Nuur, Nasan Tur, Ebru Özseçen, Mariana Vassileva und Wolf Vostell.

1964 eröffnete René Block in der Kunstdiaspora Westberlin seine Galerie mit der inzwischen legendären Ausstellung Neodada, Pop, Decollage, Kapitalistischer Realismus, und zeigte Künstler, die das alte Medium Grafik sozial, politisch, ökonomisch aktualisierten. Es folgten unmittelbar Ausstellungen zu Fluxus, eine internationale Kunstrichtung, deren Werke sich in Nachfolge Marcel Duchamps neben Events vornehmlich in Objekten materialisierten. Das führte zwangsläufig 1966 zur Gründung der Edition Block, die bis heute Auflagenkunst produziert und vertreibt.
Natürlich hat sich das künstlerische Spektrum der Edition Block in den letzten 60 Jahren stets erneuert und erweitert. Auch medial: zu Grafiken und Multiples sind Schallplatten, Videos, Bücher, CDs etc. gekommen, so dass sich mit der Edition Block insgesamt eine andere Kunstgeschichte der Nachkriegsmoderne schreiben ließe, eine im Wesen demokratische, intermediale, subversive Kunstgeschichte.
(Michael Glasmeier)

In Anlehnung an die Ausstellung Drei Hubwagen und ein Blatt Papier, ein Kooperationsprojekt am Niederrhein zwischen den drei Museen Schloss Moyland, Goch und Kurhaus Kleve, sowie an das Erscheinen des gleichnamigen Gesamtverzeichnisses der Edition Block im Schirmer/Mosel Verlag im vergangenen Sommer, zeigt die Ausstellung Lauter Editionen… eine Auswahl der von der Edition Block herausgegebenen Editionen.

Blick in die Ausstellung von Richard Hamilton mit einem großen Bild an der Wand (Dirty Protest) und einer spärlichen Matratze davor auf dem Boden. Und noch 5 gerahmten Drucken an der anderen Wand

Ausstellung in der Edition Block

Richard Hamilton

I'm Dreaming of a Black Christmas
19.11.2022 – 29.4.2023

Edition Block
Prager Straße 5
10779 Berlin

Als Hommage an Richard Hamilton (1922 – 2011), der in diesem Jahr 100 geworden wäre, zeigt die Ausstellung Druckgrafik und Multiples des Künstlers.

Blick in die Ausstellung von Rosa Barba. Ein edler Galerieraum mit Stuck und Fischgrätenparkett. an drei Seiten hängen gerahmte Drucke mit unterschiedlichen Motiven

Ausstellung in der Edition Block

Rosa Barba

Durch die Etagen
8.10. – 12.11.2022

Edition Block
Prager Straße 5
10779 Berlin

Rosa Barba verbindet als Künstlerin und Filmemacherin Filme, Skulpturen, Installationen, Live-Performances, Textarbeiten und Publikationen, die auf den materiellen und konzeptionellen Qualitäten des Kinos basieren. Das Publikationsprojekt Printed Cinema, das sie seit 2004 herausgibt, setzt ihre audiovisuelle Arbeit als eine persönliche Reflexion über Bilder fort. Es geht dabei um die Lücken, Ellipsen, Dialektik – im Wesentlichen Begriffe der Moderne – die sich im Raum zwischen den Bildern artikulieren. Für die Edition Block entstand im Kontext dieser Werkgruppe eine Serie von Siebdrucken auf Makulatur. Von den mehrfach bedruckten Blättern, die beim Druckprozess anfallen, wenn überschüssige oder fehlerhafte Drucke nochmals überdruckt werden, um die Farbregulation der Druckerpresse zu testen, hatte Block gelegentlich einige Exemplare gesammelt und aufgehoben, weil ihn die zufällig entstandenen Kombinationen willkürlicher Motive interessierte – ein Interesse, dass er mit der Künstlerin Rosa Barba teilt, die für eine Ausgabe von Printed Cinema ebenfalls mit Makulatur arbeitet.

Diese an sich schon spannungsreichen Zufallsprodukte aus Blocks Sammlung, die für unterschiedliche Dekaden stehen und von denen jeweils vielfältige Kombinationen existieren, nutzte Rosa Barba nun als Hintergründe für Siebdrucke in weißer oder dunkelgrüner Farbe mit Motiven aus ihrer eigenen Arbeit in wiederum vielfachen Variationen. So erscheint ein Exemplar aus Color Clocks: Verticals Lean Occasionally Consistently Away from Viewpoints (2012) – eine Installation aus insgesamt drei kinetischen Filmskulpturen, die auf Textbasis jeweils eine Farbe repräsentieren – als weißer Schatten auf einem Druckbogen von I Am Still Alive_-Telegrammen von On Kawara und Berliner Stadtplänen; das Detail einer Filmzeichnung aus dem 35 mm-Film-Objekt _Uncertain Themes – and Therefore Abstract (2021) auf dem Plakatandruck zur Ausstellung John Cage, Nam June Paik (DAAD-Galerie, Berlin), der 1982 wiederum über illustrierte Kalenderblätter gedruckt wurde; oder das Filmstill einer Baggerschaufel aus dem von Johannes Kepplers gleichnamigen Science Fiction-Roman inspirierten 16 mm-Film Somnium (2011) über Lawrence Weiners Beitrag Polaris für die im Kontext der 8. Sydney Biennale The Readymade Boomerang produzierten Grafikmappe. Ikonen aus Readymade, Konzeptkunst und Fluxus gehen vielschichtige Beziehungen ein mit den Themen und Motiven, die in Barbas eigener Arbeit immer wiederkehren: Film als Subjekt und Medium, kultivierte Landschaft, Zeit, Klang, Schrift und Farbe.

Kunstwerk von Nam June Paik. Eine Fotografie in Sepia zeigt eine MilitärBlaskapelle zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Darüber hat Paik mit Kreide die Form eines Bildschirms und einige fliegende Vögel gemalt, sowie den Namen Otto geschrieben

Ausstellung in der Edition Block

Dem Frieden eine Form geben
9.9. – 1.10.2022

Edition Block
Prager Straße 5
10779 Berlin

Dem Frieden eine Form geben ist der Titel einer Grafikmappe, die im Rahmen der Biennale des Friedens in Hamburg 1985 herausgegeben wurde. Die Biennale basierte auf einer Idee von Robert Filliou, der einen Aufruf verfasste, der weltweit als Einladung an Künstler verschickt wurde und die Intention des Projekts beschreibt: „Dies ist ein Aufruf, die drei Stränge – Kunst, Wissenschaft und Weisheit – wieder zusammenzuführen zu einer neuen Authentizität, die fähig sein soll, uns eine Alternative zum Verhängnis zu entwickeln. Wir alle sind gegen Krieg. Aber wofür sind wir? Für den Frieden sagen wir. Aber was ist Frieden?“ (Robert Filliou)
Am Projekt beteiligt waren 391 Künstler aus 33 Ländern, die mit ihren Beiträgen versuchten, dem schwer fassbaren Begriff auf die Spur zu kommen, „den überaus sensiblen Zustand ‚Frieden‘ zu artikulieren, Klang, Gestalt und Gefühl des Friedens zu formulieren“, wie Block in seinem Text zur Ausstellung schreibt. Da das Ausstellungsprojekt mit einem sehr knappen Budget auskommen musste, entstand die Idee, zur zusätzlichen Finanzierung des Projekts eine Grafikmappe herauszugeben. Sie erschien als Leinenkassette unter dem Titel Dem Frieden eine Form geben und enthält ein Objekt von John Cage, eine Bleistiftzeichnung von Robert Filliou, Offsetdrucke von Joseph Beuys, Nam June Paik und Lawrence Weiner, Radierungen von KP Brehmer und André Thomkins und einen Siebdruck von Emmett Williams. Die Arbeiten der Mappe nehmen auf sehr unterschiedliche Weise Bezug auf die Ausstellung.

Multiple von Fluxus-Künstler Henning Christiansen: Eine Schallplatte, auf der eine Pfeife montiert ist. Das Objekt ist mit grüner Farbe überzogen.

Ausstellung in der Edition Block

Common Ground
9.2. – 31.7.2022

Edition Block
Prager Straße 5
10779 Berlin

Druckgrafik und Editionen von Henning Christiansen, Nam June Paik, Gerhard Richter, Wolf Vostell

Ausstellungsanswicht zeigt die Räume der Edition Block mit Stuck. An den Wänden hängen Editionen von Alicja Kwade, Navid Nuur, Ceal Floyer

Ausstellung in der Edition Block

... aber nur zuschaun tut richtig weh
10.9.2020 – 29.1.2022

Edition Block
Prager Straße 5
10779 Berlin

Neue Editionen mit Claus Böhmler, Sunah Choi, Ayşe Erkmen, Ceal Floyer, Jarosław Kozłowski, Alicja Kwade, Olaf Metzel, Christine Moldrickx, Navid Nuur, Mariana Vassileva

Von Claus Böhmler (1939 – 2017) ist endlich die dreistündige Videoarbeit Record Archive on Videotape (Schallplattenarchiv auf Video) von 1987 als Edition auf DVD erhältlich. Gleich zwei Editionen der koreanischen Künstlerin Sunah Choi haben bei uns Premiere: Die frei im Raum hängende Skulptur Karo (2020) ist in neun Exemplaren (wobei es drei Variationen gibt) entstanden. Ihre Serie von sieben Fotogrammen ist in einer Mappe unter dem Namen Camou (2020) zusammengefasst. Mit Ayşe Erkmen geben wir die kleinste jemals auf dem Skulpturenpark in Köln präsentierte Skulptur, Lonesome George (2020), als Auflagenobjekt in sieben Exemplaren heraus. Ebenfalls in sieben Exemplaren fertigte Ceal Floyer mit A4 (Reconnected) (2020) ihr erstes Objekt für die Edition Block. Eine der strapaziertesten Floskeln unserer Zeit, „political correct“, hat Jarosław Kozłowski liebevoll als Slogan (1999/2020) auf Leinwand gestickt. Unsere jüngste Zusammenarbeit mit Alicja Kwade ließ das poetische Objekt Nachts (2020), gerahmt und in Kassette, entstehen. Die teilweise neu aufgelegten Metallfaltungen Die die Die (Dieter Roth) (2011/2019) und Warhol (2019) und den neuen Papierkorb (2019) trägt Olaf Metzel zum diesjährigen Editionsprogramm bei. Neu im Programm sind Christine Moldrickx und Navid Nuur. Von Christine Moldrickx edierten wir ein Objekt, das vom Eigentümer selbst installiert werden soll (Threads, 2020) und mit Spion (2020) eine in Auflage gefertigte Kohlezeichnung mit Collage. Navid Nuur stellt sich mit der handgeschmiedeten, pulverbeschichteten, aus einem Vierfarbkugelschreiber entspringenden Metallzeichnung Untitled (Post Holocene) (2020) vor. Nahezu unbekannt ist bis jetzt das fotografische Werk von Mariana Vassileva. Mit Highway Dream (2014/2020) und The Big Puddle (2013/2020) eröffnen wir eine Serie von Fotoeditionen, die das Programm der Edition Block erweitern wird.

Ausstellungsansicht einer Installation von Sunah Choi. Der Raum ist in bläuliches Licht getaucht. Von der Decke hängen 7 große Rhomben. An die Wände sind Farbflächen projiziert, in denen man die Schatten der Rhomben sieht

Ausstellung in der Edition Block

Sunah Choi

Karo
21.2. – 31.7.2020

Edition Block
Prager Straße 5
10779 Berlin

Für die Edition Block hat Sunah Choi zwei neue Editionen – Karo und Camou – konzipiert.
Die drei Variationen der Edition Karo (in Auflage zu je 3 Exemplaren) wird in der Ausstellung erstmals in einer raumgreifenden Installation präsentiert. Ausgangspunkt für die Arbeit ist Sunah Chois langjährige Beschäftigung mit dem Motiv des Fensters als skulpturales Element, sowie mit dem Design und der Funktion von Fenstergittern, wie sie über Jahrhunderte in verschiedensten Kulturen eingesetzt werden. In ihnen vereinen sich funktionale – Schutz vor Ein-oder Ausbruch – und dekorative Aspekte, geometrische und florale Formen. Sieben rautenförmige Gitterelemente hängen an Seilen frei im Raum, wobei es drei Variationen gibt, die sich jeweils in den Winkelgrößen der Rhomben und der Dichte der Gitter unterscheiden.
In die leicht schräg in die Rahmen eingesetzten geometrischen Gitter aus pulverbeschichtetem Stahl wurden organisch geformte Auslassungen gefräst, deren Formen wiederum auf herabgefallene Blätter zurückgehen, die die Künstlerin gesammelt und sorgfältig archiviert hat. In ihrem Minimalismus spielen sie, wenn auch radikal abstrahiert, auf die oft Pflanzenmotiven nachempfundenen Ornamente schmiedeeisernen Fenstergitter an.
Um den Eindruck des Fensters, dessen primäre Funktion ja das Einlassen bzw. die Regulierung von Licht ist, zu unterstreichen, werfen zwei Projektionen unterschiedlich farbiges Licht an gegenüberliegende Wände – und damit auch die Schatten der Gitterstrukturen, die in unterschiedlicher Größe und Ausrichtung erscheinen. Ein computergeneriertes Video simuliert die Lichtverhältnisse eines Tagesablaufs durch nachempfundene Lichtfarben, wobei der Verlauf von 12 Stunden auf einige Minuten heruntergerechnet wurde. Zu jeder einzelnen Skulptur der Edition gehört ein Beamer mit der Farblichtprojektion als Loop.
Zudem hat Sunah Choi eine neue Reihe von sieben Fotogrammen (in einer Auflage von je 10) mit dem Titel Camou entwickelt. Es handelt sich dabei um mehrschichtige „Fotografien ohne Kamera“, bei deren Entstehung ebenfalls Licht, Transparenz und Schatten eine Rolle spielen. Drei bis vier mit abstrakten Strukturen bemalte und auf Fotopapier übereinander gelegte transparente Folien wurden belichtet, wodurch Lichtcollagen in unterschiedlichen Grauabstufungen entstehen. Die Muster erinnern an Camouflage-Stoffe, und sind auch von diesen inspiriert: Je nachdem, in welchem Gelände sie zum Einsatz kommen, unterscheiden sich Farben und Muster der Camouflage.

Kunstwerk von John Cage. Ein gerade zerrissener schwarzer Karton ist in einem Holzrahmen mit Glasscheiben auf beiden Seiten. Der Karton füllt den Rahmen zu drei Vierteln aus, durch das abgerissene Viertel kann man hindurchsehen

Ausstellung in der Edition Block

John Cage

Where is the War?
21.11.2019 – 8.2.2020

Edition Block
Prager Straße 5
10779 Berlin

Mit Beiträgen von Joseph Beuys, KP Brehmer, John Cage, Robert Filliou, Nam June Paik, André Thomkins, Lawrence Weiner, Emmett Williams

Ausstellungsansicht von Claus Böhmler. In zwei Reihen hängen die bunten Seiten eines Künstlerbuches von Claus Böhmler an der Wand.

Ausstellung in der Edition Block

Claus Böhmler

Smart Artist
21.11.2019 – 8.2.2020

Edition Block
Prager Straße 5
10779 Berlin

Eine Ausstellung anlässlich des Erscheinens der Publikation »Claus Böhmler – Smart Artist« (Hrsg. Michael Glasmeier, Naho Kawabe und Nora Sdun, Textem Verlag Hamburg, 2019)

Der Medienkünstler Claus Böhmler (1939 – 2017) war schon »smart«, als Steve Jobs noch bei Atari arbeitete. Böhmlers Interessen als Künstler gelten allerdings weniger der Entwicklung von Algorithmen als vielmehr dem praktischen Umgang mit Schreibmaschine, Fotokopierer, Kassettenrekorder, Schallplattenspieler, Super-8-Film, Fotoapparat, Radio, Film- oder Diaprojektor, Video, also den Medien, mit denen sich äußerst ökonomisch und leicht zu handhaben ein Maximum an Kunst produzieren lässt. Er benutzt sie wie Zeichnung, Malerei, Skulptur, Grafik und Performance als sich selbst reflektierende, intermediale, kommunikative Aufforderung.
Sein Werk, auch das akustische und filmische wird in diesem Buch vorgestellt, ineinander geschoben, wie es auf seinem großen Computerbildschirm nebeneinander aufklappte. So geht es Seite für Seite: im steten Wechsel all der medialen Möglichkeiten, Metamorphosen, Wiederholungen und Differenzen, zu denen nur Böhmler in seiner spezifischen Gleichzeitigkeit von Humor, Ironie, Beobachtung und Politik fähig ist.
»Smart Artist« ist in diesem Sinn nicht nur ein Künstlerbuch, sondern kann als Handbuch begriffen werden, das die unterschiedlichsten Aufgaben des Medienhandwerkers Böhmler nicht nur im Bild, sondern – durch QR-Code auf den neusten Stand der medialen Errungenschaft gebracht – eben auch durch einfaches Scannen mittels Tablet- oder Smartphone-App in Film und Ton vermittelt.

Offsetdruck von Bülent Sangar. Bahngleise und Kieselsteine, zwei Steine liegen auf einer der Schienen

Ausstellung in der Edition Block

Selam ve Sevgilerle - Liebesgrüße aus und nach Istanbul
7.9. – 9.11.2019

Edition Block
Prager Straße 5
10779 Berlin

Druckgrafik und Objekte von Nevin Aladağ, Halil Altındere, Mehtap Baydu, Ayşe Erkmen, Gülsün Karamustafa, Aydan Murtezaoğlu, Ebru Özseçen, Bülent Şangar, Sarkis und Nasan Tur

Ausstellungsansicht von Olaf Metzel. Im Raum hängen gerahmte Drucke und Objekte an der Wand, und es steht ein mit rotem Plastik überzogener Stehtisch

Ausstellung in der Edition Block

Olaf Metzel

In die Produktion
3.4. – 31.7.2019

Edition Block
Prager Straße 5
10779 Berlin

Die Edition Block freut sich, zum ersten Mal Editionen von Olaf Metzel in einer Ausstellung zu präsentieren. Gezeigt werden etwa 60 Druckgrafiken und Multiples aus den Jahren 1985 bis 2019.
Anlässlich der Ausstellung erscheinen als neue Edition von Olaf Metzel das Multiple Papierkorb, sowie seine Überarbeitungen der bestehenden Editionen 77a (Die die Die…, 2011) und 77b (Empört, 2011).

Ausstellungsansicht. 7 Bienenwaben aus Bronze von Björn Nörgaard hängen in einer Reihe an der Wand.

Ausstellung in der Edition Block

Bjørn Nørgaard

The Seven Last Bees & Recycling Art (Venus)
21.11.2018 – 16.3.2019

Edition Block
Prager Straße 5
10779 Berlin

Die Wandobjekte The Last Bee geben die komplexe Struktur von echten Bienenwaben wieder, die Bjørn Nørgaard in Italien in Bronze gießen ließ. In den auf den ersten Blick naturalistisch anmutenden Gebilden sitzen – erst auf den zweiten Blick erkennbar – jeweils einzelne, in Silber modellierte Bienen. Jeder der neun Abgüsse erfolgte direkt von neun Wabenwänden mit unterschiedlichen Wabenformen und variiert in seiner Farbigkeit. Nørgaard bezieht sich auf Einsteins berühmten Satz, dass, wenn die Biene von der Oberfläche der Erde verschwindet, der Mensch nicht mehr als vier Jahre zu leben habe, wenn er zu der Arbeit schreibt: „Mit dem Aufkommen der Moderne wurde das Kunstwerk seiner repräsentativen Möglichkeit beraubt. Es gibt nicht mehr eine einzige mögliche Autorität in der Kunst, die sie universell macht. Jeder Wert steht zur Diskussion. Ist die Diskussion über die Unordnung der Moderne gegenüber der natürlichen Ordnung an ihre Grenzen gestoßen? Gibt es physikalische Phänomene, die absolut sind? Ist die Kunst ein letztes Aufbegehren?“ Die Arbeit entstand in Zusammenarbeit mit der Edition Møen in Dänemark.

Ein großer Wandteppich von Mehtap Baydu an einer weißen Galeriewand zeigt Reihen von Männern, die sich im Freitagsgebet nach vorne beugen, von hinten gesehen in verschiedenfarbiger Kleidung.

Ausstellung in der Edition Block

Mehtap Baydu

Cuma
29.9. – 10.11.2018

Edition Block
Prager Straße 5
10779 Berlin

Mehtap Baydu (* Bingöl, 1972) studierte an der Hacettepe Universität in Ankara Skulptur und absolvierte anschließend die Meisterklasse Dorothee von Windheims an der Kasseler Kunstschule. Sie wurde mit dem UPK Preis ausgezeichnet und 2017 von der Ankara Sanat Kurumu zur Bildhauerin des Jahres ernannt. Sie stellte in Wien, Istanbul und Berlin aus, wo ihre Arbeiten und Performances bereits im Hebbel am Ufer, im Schwulen Museum, bei der Galerie Zilberman, im Bröhan Museum sowie im Herbstsalon des Gorki zusehen waren.

Die Edition Block freut sich, Mehtap Baydu eine Einzelausstellungen zu widmen und damit die neue gemeinsame Edition „Cuma“ vorstellen zu dürfen. „Cuma“ (im Türkischen „Freitag“) bezeichnet hier das Freitagsgebet, welches die Künstlerin vor der historischen Hacı Bayram Moschee in Ankara ablichtete. Mancherorts kann sich ereignen, dass das Gebet aus der Moschee nach draußen getragen, was Baydu ermöglichte, auch als Frau, in das Meer der betenden Männer zu treten und das Motiv einzufangen, welches auf dem Teppich verewigt wurde. Um der digitalen Vorlage gerecht zu werden, wurde die Arbeit in einer sonst für Seidenteppiche vorbehaltenen Knotendichte geknüpft. Textilien im Allgemeinen finden im Oeuvre der Künstlerin immer wieder Verwendung – so auch in der Verarbeitung von Themen wie kulturelle Codes, gesellschaftliche Geschlechterrollen und Tradition.

Auch das Thema der zweigeschlechtlichen Codierung von Räumen in männlich-öffentlich und weiblich-privat beschäftigen die Künstlerin. Während Frauen in „Cuma“ abwesend sind (die Verpflichtung, an Freitagen das Mittagsgebet in der Gemeinschaft zu verrichten, ist für sie nicht bindend), widmet sich „Dêrık“ ihrer Verortung im Privaten. Die Videoinstallation „Dêrık“ wurde im Heimatdorf der Künstlerin in Ostanatolien aufgenommen. Sie zeigt verschiedene Frauen in der Intimität ihres Hauses, wie sie durch Dêrık Erlebtes im Gesang verarbeiten. Oft geht es um Begebenheiten und Erlebtes im nahen Umfeld, den Verlust einer Person, unerwiderte Liebe, Familienangehörige, Trauer, den Alltag. Der improvisierte Gesang, der häufig auch der Bewältigung und Verarbeitung dient, findet ganz im Privaten, leise und ohne Zuhörer statt, worin die Künstlerin eine Parallele zu der hegemonialen Verräumlichung von Geschlechterrollen sieht.

Ausstellungsansicht

Ausstellung in der Edition Block

Schreiben ist Zeigen - Textbilder und -Objekte aus der Edition Block
25.5. – 14.7.2018

Edition Block
Prager Straße 5
10779 Berlin

Konzeption: Michael Glasmeier
1964 eröffnet René Block in Berlin seine Galerie, um die Mauerstadt mit „Kapitalistischem Realismus“, Fluxus und Klangwerken zu konfrontieren. Parallel dazu realisiert er seit 1966 ein umfassendes Grafik- und Multipleprogramm, aus dem Arbeiten mit Bezug zur Sprache gezeigt werden. So ermöglicht die Ausstellung umfassende Einblicke in die unterschiedlichsten poetischen, politischen, konzeptuellen Strategien der Kunst der letzten fünfzig Jahre, Worte sichtbar werden zu lassen.
Mit Arbeiten von Joseph Beuys, Barbara Bloom, John Cage, KP Brehmer, Marcel Broodthaers, Henning Christiansen, Braco Dimitrijević, Robert Filliou, Richard Hamilton, Mona Hatoum, Ilya Kabakov, Allan Kaprow, On Kawara, Arthur Köpcke, Jarosław Kozłowski, Olaf Metzel, Dan Perjovschi, Sigmar Polke, Dieter Roth, Sarkis, Endre Tot, Nasan Tur, Ben Vautier, Lawrence Weiner, Emmett Williams und anderen.

Ausstellungsansicht. An den Wänden hängen Gruppen von jeweils 5 großen Drucken von unterschiedlichen Künstlern

Ausstellung in der Edition Block

Aus Australien – 8 grafische Positionen
7.3. – 12.5.2018

Edition Block
Prager Straße 5
10779 Berlin

Im Jahr 1988 gab die Edition Block die Grafikmappe Aus Australien heraus, die vierzig Blätter von acht australischen Künstlerinnen und Künstlern umfasste. Die Mappe resultierte aus dem Interesse und der Auseinandersetzung des Kurators René Block mit der australischen Kunstszene. Seine Tätigkeit als deutscher Koordinator der Biennale von Sydney in den Jahren 1984 und 1986 ermöglichte ihm den Einstieg in die lokale Szene und mündete 1986 in der von ihm konzipierten Ausstellung Fünf vom Fünften in der Berliner daad-Galerie. Bereits zu diesem Zeitpunkt war an eine Grafikmappe gedacht, die dann zwei Jahre später erschien. Neben den damaligen Ausstellungsteilnehmern Richard Dunn, John Lethbridge, Mike Parr, Peter Tyndall und Ken Unsworth wurden noch John Nixon, Vivienne Shark-LeWitt und Jenny Watson eingeladen. Alle Beteiligten konzipierten jeweils eine Serie von fünf Blättern, die in den klassischen Techniken Holzschnitt, Radierung, Steinlithographie und Siebdruck bei Viridian Press in Melbourne gedruckt wurden.

Arbeit von KP Brehmer. Stück Stoff mit bunten Balken, das wie ein Diagramm aussieht

Ausstellung in der Edition Block

KP Brehmer

Real Kapital – Produktion
19.12.2017 – 24.2.2018

Edition Block
Prager Straße 5
10779 Berlin

Eine Ausstellung zum 20. Todestag des Künstlers und zum Erscheinen der Monographie Real Capital – Production (Raven Row and Koenig Books, London 2017)

Eine Grafik vom Künstler Halil Altindere. Ein Grafitto an einer Straßenmauer zeigt die türkische Flagge und die Worte YA SEV YA TERKET, englisch Love it or leave it, in großen Buchstaben. Zwei Männer gehen auf dem Bürgersteig in entgegengesetzte Richtungen.

Ausstellung in der Edition Block

İSİMSİZ
13.9. – 19.12.2017

Edition Block
Prager Straße 5
10779 Berlin

Beteiligte KünstlerInnen: Nevin Aladağ, Halil Altındere, Ayşe Erkmen, Gülsün Karamustafa, Aydan Murtezaoğlu, Ebru Özseçen, Sarkis, Bülent Şangar, Nasan Tur

Die Ausstellung İSİMSİZ zeigt alle Editionen, die in Zusammenarbeit mit türkischen Künstlerinnen und Künstlern seit den 1990er Jahren in der Edition Block herausgegeben wurden. In diesem Ausstellungsprojekt fallen damit zwei Schwerpunkte zusammen, die im Wirken René Blocks als Verleger und Kurator eine wichtige Rolle gespielt haben und seinen Weg über viele Jahre begleitet haben: die Beschäftigung mit der zeitgenössischen Kunst aus der Türkei und der Herausgabe von Auflagenobjekten. Als Kurator war er wesentlich daran beteiligt, der Kunstszene aus der Türkei eine internationale Sichtbarkeit zu verschaffen – dies begann bereits 1994 mit der Ausstellung „Iskele. Zeitgenössische Kunst aus der Türkei“ in den ifa Galerien in Berlin, Stuttgart und Bonn, und fand im Jahr darauf mit der von ihm geleiteten 4. Istanbul Biennale „Orient/ation“, die Istanbul fest auf der Landkarte der globalen Kunstszene verortete, einen Höhepunkt.

Die Edition Block wurde 1966, zwei Jahre nach der Galerie René Block in der Schaperstraße in Berlin gegründet. Damit gehört Block neben der Edition MAT, Multiples Inc., New York und der Mailänder Edition Deposito zu den frühesten Herausgebern von Auflagenobjekten und Druckgrafiken internationaler zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler.
Bald zeichnete sich die experimentelle Beschäftigung Blocks mit den Möglichkeiten multiplizierter Kunst und deren Ausweitung auf neue Medien in Form von Video- und Klanginstallationen ab.

Das Format des Multiple und seine vielfachen Möglichkeiten werden in diesem Ausstellungsprojekt auf besondere Weise demonstriert. Mit İSİMSİZ (Edition Block, Berlin) und OHNE TITEL (Zilberman Gallery, Istanbul) wird dieselbe Ausstellung an zwei Orten gleichzeitig gezeigt und spiegelt damit den egalitären Charakter des Multiples wider. Denn jenes ist außerhalb der hierarchisch strukturierten Logik von Original, Kopie und Reproduktion angesiedelt, und verweist stattdessen auf etwas Gleichzeitiges und Gleichwertiges.

Eine Hand ragt ins Bild und hält 3 Einkaufsnetze in den Grundfarben. In den Netzen ist jeweils eine quadratische Glasplatte

Ausstellung in der Edition Block

K.H. Hödicke

Original + Fälschung
28.4. – 15.7.2017

Edition Block
Prager Straße 5
10779 Berlin

Mit dieser Ausstellung wird eine langjährige Zusammenarbeit wieder aufgenommen. Hödicke hatte zwischen 1964 und 1977 neun Einzelausstellungen in der Galerie René Block in Berlin und New York, und war dort in zwölf Gruppenausstellungen und vier Filmabenden vertreten. „Original + Fälschung“ konzentriert sich auf objekthafte Arbeiten, sowie Grafiken und Filme des allgemein eher als neo-expressionistischen Maler bekannten Künstlers, wobei exemplarisch Beispiele aus dessen – durchaus malerischen – Experimenten aus größeren Werkgruppen mit Materialien wie Glas oder Teer gezeigt werden.

Die meisten der ausgestellten Arbeiten waren ursprünglich als Edition geplant, einige blieben jedoch aus Mangel an Nachfrage Unikate.

Einen weitgehend unbekannten Aspekt in Hödickes Oeuvre stellen die spielerisch-experimentellen 16mm Filme der späten 1960er und frühen 1970er Jahren dar, in denen ähnliche Fragestellungen wie in den Multiples und Bild-Objekten behandelt werden – etwa das gefundene Ready-Made oder humorvolle Anspielungen auf die Kunstgeschichte. So stellt der Malerfreund Markus Lüpertz in Kennst Du Kanada? (1967) Picasso bei der Arbeit dar, und AD2 (in advance of the broken leg) von 1971 spielt gleichzeitig auf Duchamps Ready-Made In Advance of the Broken Arm (1915/64) an, sowie auf dessen Gemälde Nude Descending a Staircase, No. 2 (1912).

Der Hödicke, der hier in Erscheinung tritt, bleibt selbstverständlich Maler, doch zeigt sich in der Werkauswahl explizit eine konzeptionelle beziehungsweise experimentell-analytische Herangehensweise, die zudem durchdrungen ist von anarchistischem Humor.

Druck von Gerhard Richter zeigt die Farbaufnahme einer kargen, bräunlichen Landschaft unter bewölktem Himmel, mit breitem weißen Rahmen

Ausstellung in der Edition Block

Gerhard Richter

Kanarische Landschaften
10.2. – 22.4.2017

Edition Block
Prager Straße 5
10779 Berlin

Was als Grundsatz für Richters Malerei gelten kann, ist ebenso auf das druckgrafische Werk des Künstlers anwendbar. Denn beinahe von Beginn seines Schaffens an besteht eine enge Verbindung zwischen den beiden Bereichen Druckgrafik und Malerei, die sich sowohl durch die Entscheidung für ähnliche Motive als auch deren künstlerische Behandlung zeigt. Immer geht es um eine grundsätzliche Befragung der zeitgemäßen bildnerischen Möglichkeiten.

Die von ihm durch malerische Mittel entwickelten Phänomene der Unschärfe und der damit erzeugten Flüchtigkeit der Motive finden auch in den grafischen Blättern ihre Entsprechung. Mittels der spezifischen Möglichkeiten, die sich aus den Produktionsprozessen industrieller Drucktechnik ergeben, bearbeitet Richter die Motive so, dass sie nur mehr undeutlich erscheinen und sich jeglichem visuellen und kognitiven Zugriff verweigern.

Ein großer Teil von Richters Druckgrafik entsteht in den sechziger und siebziger Jahren. Das Prinzip der fotografischen Vorlage, das so charakteristisch ist für Richters Malerei aus dieser Zeit, findet sich auch in den Grafiken wieder. Hierbei greift Richter auf fotografische Reproduktionsverfahren wie Offsetdruck, Siebdruck oder Lichtdruck zurück. Die Bandbreite der Motive erstreckt sich dabei von Zeitungsvorlagen, persönlichen Fotos und Bildmontagen bis hin zu Farbtafeln.
Anlässlich des 85. Geburtstags des Künstlers zeigt die Ausstellung eine Auswahl an früher Druckgrafik aus den sechziger und siebziger Jahren.

Ausstellungsansicht der Edition Block mit vielen Editionen von Olaf Metzel, Joseph Beuys, Richard Hamilton, KP Brehmer und anderen

Ausstellung in der Edition Block

Multiplizieren ist/bleibt menschlich - 50 Jahre Edition Block
14.9.2016 – 28.1.2017

Edition Block
Prager Straße 5
10779 Berlin

KünstlerInnen: Joseph Beuys, KP Brehmer, Marcel Broodthaers, Maria Eichhorn, Ayşe Erkmen, Richard Hamilton, Mona Hatoum, K.H. Hödicke, Jarosław Kozłowski, Alicja Kwade, Inge Mahn, Olaf Metzel, Bjørn Nørgaard, Sigmar Polke, Nasan Tur, Mariana Vassileva, Wolf Vostell.. und andere

Ausstellungsansicht Edition Block

Ausstellung in der Edition Block

IN – CON – SE – KVENZ
27.2. – 23.7.2016

Edition Block
Prager Straße 5
10779 Berlin

Gezeigt werden Objekte, Grafiken und Bücher, die wir mit den drei dänischen Künstlern Henning Christiansen (1932 – 2008), Arthur Köpcke (1928 – 1977) und Bjørn Nørgaard (*1947) realisieren konnten.

Ausstellungsansicht Edition Block

Ausstellung in der Edition Block

Remember Lidice
12.9.2015 – 13.2.2016

Edition Block
Prager Straße 5
10779 Berlin

Im Jahr 2017 jährt sich das von den Nationalsozialisten verübte Massaker von Lidice zum 75. Mal. Im Hinblick auf diesen Jahrestag wird den beiden vorangegangenen Lidice Aktionen – »Hommage à Lidice« (1967) und »Pro Lidice« (1997) – mit »Remember Lidice« (2015) ein drittes Projekt hinzugefügt.
Ursprünglich einem Aufruf des „Lidice-shall-live“ – Komitee Vorsitzenden Sir Barnett Stross von 1967 folgend, lud René Block in den Jahren 1967 sowie 1997 jeweils junge und für den aktuellen deutschen Kunstraum repräsentative Künstlerinnen und Künstler ein, Werke für ein geplantes Museum in Lidice zu stiften. Die dabei entstandenen Sammlungen zeichnen sich durch ihre hohe künstlerische Qualität und als jeweilige Querschnitte durch das zeitgenössische künstlerische Schaffen aus.
Im Rahmen der Aktion »Remember Lidice« wurden nun zum dritten Mal Künstlerinnen und Künstler eingeladen, Arbeiten für Lidice zu schenken. Der Bezugsrahmen wird auch in diesem neuen Kapitel erweitert und aktualisiert: Was als Teil einer deutsch-tschechischen Angelegenheit mit »Hommage à Lidice« 1967 als Beitrag Westdeutschlands mit 21 Künstlern begonnen hat, und dann 1997 im Rahmen von »Pro Lidice« unter Beteiligung von 31 KünstlerInnen als ein Projekt des wiedervereinten Deutschlands weitergeführt wurde, wird 2015 mit »Remember Lidice« durch die Teilnahme von 44 internationalen KünstlerInnen zu einem internationalen Sujet.
Das Anliegen, die Sammlung in Lidice, die im als Museum ausgebauten ehemaligen Kulturhaus von Lidice dauerhaft ausgestellt ist, um die jetzt gestifteten Werke zu erweitern und ergänzen, ist als eine erneute Geste der Solidarität gedacht.
In den Räumen der Edition Block werden die Arbeiten ab September diesen Jahres sukzessive zusammengetragen und bis Februar 2016 zu sehen sein. Bevor die Sammlung dann en bloc an Lidice übergeben wird, wird sie noch in der Kunsthalle Mannheim gezeigt.

Beteiligte KünstlerInnen: Adel Abidin, Lene Adler-Petersen, Nevin Aladağ, Halil Altındere, Maja Bajević, Rosa Barba, Christian Boltanski, Elina Brotherus, Olga Chernyszewa, Sunah Choi, A K Dolven, Braco Dimitrijević, Ayşe Erkmen, VALIE EXPORT, Mona Hatoum, Pravdoliub Ivanov, Sanja Iveković, Alfredo Jaar, Šejla Kamerić, Gülsün Karamustafa, Jarosław Kozłowski, Daniel Knorr, Kim Sooja, Alicja Kwade, Maurizio Nannucci, Bjørn Nørgaard, Şener Özmen, Dan Perjovschi, Meriç Algün Ringborg, Sarkis, Chris Snee, Nedko Solakov, Superflex, Cengiz Tekin, Endre Tót, Nasan Tur, Hale Tenger, Ken Unsworth, Thu Van Tran, Mariana Vassileva, Lawrence Weiner, Richard Wentworth, Maaria Wirkkala, Haegue Yang

Ausstellungsansicht KP Brehmer in der Edition Block

Ausstellung in der Edition Block

KP Brehmer

Von der Trivialgrafik zur Farbengeographie
1.5. – 25.7.2015

Edition Block
Prager Straße 5
10779 Berlin

Anfang der 1960er Jahre wählte KP Brehmer den Begriff Trivialgrafik für sein grafisches Werk, und assoziierte sich damit mit dem Kapitalistischen Realismus (Brehmer, Lueg, Polke, Richter), unter dessen Zeichen auch die erste Ausstellung in der Galerie René Block 1964 stattfand. Beschäftigte sich die Trivialgrafik mit der Ikonografie des Konsums und dem Bild des Menschen – insbesondere dem sexualisierten Frauenbild – in der Werbung, war es ab 1966 vor allem das propagandistische Potenzial von Briefmarken, das Brehmer in einer großen Werkgruppe aus verschiedenen motivischen Serien untersuchte (etwa Ansichten des Kölner Doms, vom Brandenburger Tor, und Hakenkreuz in Deutsche Werte, 1966). Parallel dazu begann er, das formale Vokabular von Infografik, Statistiken, geografischen, klimatischen und politischen Karten, sowie Farbskalen und -muster zur „Visualisierung realer, gesellschaftspolitischer Prozesse“ (Brehmer) zu nutzen.

In formal-ästhetischen, pseudo-wissenschaftlichen Versuchsanordnungen stellt KP Brehmer politische, soziologische, ökonomische, später auch psychologische und emotionale Zustände grafisch dar (Korrektur der Nationalfarben, 1970, oder Seele und Gefühl eines Arbeiters, 1978/80), wobei er die verschiedenen politischen, psychologischen, atmosphärischen Konnotationen von Farben auswertet (etwa Testbild TV (Braunwerte), 1970, Gelbe Gefahr, 1972). KP Brehmer verstarb 1997 im Alter von 59 Jahren. Die Edition Block zeigt vom 1. Mai bis 25. Juli 2015 eine Auswahl der Bandbreite seiner experimentell-innovativen Druckgrafik in einer Einzelausstellung.

Ein aufgeschlagenes Künstlerbuch von Endre Tot: Das doppelseitige Foto zeigt eine Moschee, darüber hat Tot einen Schleier aus dem Zeichen "/" getippt.

Ausstellung in der Edition Block

Rainproof Ideas & More Editions
6.12.2014 – 28.2.2015

Edition Block
Prager Straße 5
10779 Berlin

Editionen von Marina Abramovic, Nevin Aladağ, Halil Altındere, Joseph Beuys, Barbara Bloom, KP Brehmer, Marcel Broodthaers, John Cage, Giuseppe Chiari, Henning Christiansen, Braco Dimitrijevic, A K Dolven, Maria Eichhorn, Ayşe Erkmen, Ludwig Gosewitz, Richard Hamilton, Mona Hatoum, Dick Higgins, K.H. Hödicke, Ilya Kabakov, Šejla Kamerić, Allan Kaprow, Gülsün Karamustafa, On Kawara, Per Kirkeby, Jarosław Kozłowski, Alicja Kwade, Konrad Lueg, Vlado Martek, Olaf Metzel, Aydan Murtezaoğlu, Ebru Özseçen, Nam June Paik, Dan Perjovschi, Sigmar Polke, Gerhard Rühm, Anri Sala, Şangar, Sarkis, Dieter Schnebel, Endre Tót, Nasan Tur, Wolf Vostell, Lawrence Weiner

Ausstellungsansicht der Ausstellung von Ayse Erkmen. In zwei Räumen sind viele Editionen der Künstlerin installiert

Ausstellung in der Edition Block

Ayşe Erkmen

Die Editionen 1995 – 2014
15.9. – 29.11.2014

Edition Block
Prager Straße 5
10779 Berlin

Blick in einen kleinen Raum mit einem niedrigen weißen Display links und einem grauen Schrank rechts. An den Wänden hängen verschiedene Grafiken

Ausstellung in der Edition Block

Grafik des Kapitalistischen Realismus
15.9. – 29.11.2014

Edition Block
Prager Straße 5
10779 Berlin

KP Brehmer, K.H. Hödicke, Konrad Lueg, Sigmar Polke, Gerhard Richter, Wolf Vostell

Ausstellungsansicht Alicja Kwade in der Edition Block. Zwei edle Räume, im vorderen stehen zwei gebogene Hubwagen, an den Wänden hängen gerahmte Bilder

Ausstellung in der Edition Block

Alicja Kwade

Die Editionen 2008 – 2014
2.5. – 26.7.2014

Edition Block
Prager Straße 5
10779 Berlin