Blinky Palermo
Blaues Dreieck

1969

EB21

Schablonenzeichnung auf Papier, Schablone aus Hartpappe, Pinsel, Farbe, Gebrauchsanweisung in Karton (50 x 70 x 2 cm)

50 Exemplare, Zeichnung signiert

vergriffen

Edition von Palermo. Offene Box mit einem keinen Fach für Pinsel und Farbe. Darunter liegt die Handlungsanweisung: Malen Sie mit Hilfe der Schablone ein blaues Dreieck über eine Tür. Verschenken Sie dann das Original Blatt. Palermo. August 1969 Unterhalb der Box liegt die Schablone für das Dreieck, an der noch blaue Farbe ist
Edition von Palermo. Box mit ausgestanztem Dreieck im Deckel, wodurch man eine blaue Fläche sieht, auf der steht: Galerie René Block Berlin. PALERMO. edition 21 1969
Edition von Palermo. Blatt mit gemaltem blauen Dreieck
Edition von Palermo. Schablone aus dunklem Karton mit ausgestanztem Dreieck
s/w Aufnahme zeigt Blinky Palermo als er gerade fertig ist, das blaue Dreieck mit der Schablone über einen Türrahmen zu malen

    »Malen Sie mit Hilfe der Schablone ein blaues Dreieck über eine Tür. Verschenken Sie dann das Original Blatt. Palermo August 1969« – so lautet die Handlungsanweisung, die Palermo für das Auflagenobjekt Blaues Dreieck entwirft. In einer einfachen gehefteten Schachtel aus Karton sind neben der Anleitung auch die Utensilien für die Ausführung enthalten: eine stabile Schablone aus einer dunklen, graugrünen Kartonage, ein flacher kleiner Borstenpinsel, eine kleine Tube mit blauer Tempera-Farbe (ultramarin dunkel 442 der Marke Schmincke) sowie ein Originalblatt Blaues Dreieck, das Palermo mit Hilfe der Schablone aus Karton angefertigt und signiert hat. Die schwarze Schablone zeigt Gebrauchsspuren aus blauer Farbe. Aus dem Deckel der Schachtel ist ein Dreieck ausgeschnitten und mit einem blauen Blatt unterlegt. Auf diesem sind in weißer Schrift die Herausgeberangaben samt Nummerierung, in großer Type der Künstlername sowie eine Aufzählung des Inhalts der Schachtel so angeordnet, dass sie durch das ausgeschnittene Dreieck im Deckel zu lesen sind.
    »Vielleicht wäre es gut, wenn ich Mitte des Monats nach Berlin käme und mittels der jeweiligen Schablone die Originalblätter machen würde. (so daß das Or.blatt in jeder Kassette mit der dazugehörigen Schablone gemalt wäre. Diese Schablone wäre also schon benutzt.)«, schreibt Palermo Anfang September an den Galeristen und fügt seinem Brief auch eine Skizze der geplanten Schachtel bei.1
    Bereits 1966 hatte Palermo ein Blaues Dreieck als zweifarbigen Siebdruck in einer unbekannten Auflage erstellt; im gleichen Jahr wie das oben beschriebene Auflagenobjekt erscheint in der Edition der Galerie Ernst in Hannover ein Blaues Dreieck in einer geplanten Auflage von 20 Exemplaren, welches aus einer mit blauer Plakafarbe übermalten Spanplatte in Dreiecksform besteht.2 Anders als diese beiden Editionen ist das Blaue Dreieck der Edition Block mit einer Gebrauchsanweisung versehen. Diese fordert dazu auf, nach der eigenhändigen Ausführung und Vollendung des Dreiecks das originale Blatt von Palermo zu verschenken. Wie das Dreieck indes auszuführen und zu platzieren ist, demonstriert Palermo selbst. Eine Reihe von Fotografien, die auf einem Blatt des Ringbuchs der Edition Block erschienen ist, zeigt wie der Künstler das Dreieck im Atelier von Gerhard Richter über einer Tür anbringt.
    Text: Birgit Eusterschulte

    1 Blinky Palermo an René Block, Brief vom 1. September 1969, Archiv René Block.

    2 Vgl. Blinky Palermo. Die gesamten Editionen. The Complete Editions, hg. v. Julia Friedrich, Museum Ludwig, Köln; Verlag der Buchhandlung Walter König, Köln 2020, S. 30ff., S. 38ff., S. 44ff.