Bülent Sangar
Detail from the Suret series, 2003-2004
2005
EB66
4-farbiger Offsetdruck
70 x 100 cm
100 Exemplare, signiert und nummeriert
Edition A: 55 Exemplare (nummeriert 1/55 - 55/55, alle in Mappen)
Edition B: 35 Exemplare (nummeriert I/XXXV - XXXV/XXXV)
10 Artists Proofs (nummeriert AP 1/10 - AP 10/10)
400 Euro (Edition B)
Die inszenierte Fotografie von Bülent Şangar variiert ein in seinem Œuvre wiederkehrendes Motiv: Menschen, die sich schützend die Hände vors Gesicht halten. Das Verbot des Gesicht-zeigens entstammt der Religion des Islam und wird von Şangar mit verschiedenen Personengruppen in unterschiedliche zeitgenössische Kontexte übersetzt, in denen meist eine Angst, gesehen, erkannt oder verletzt zu werden, ausgedrückt wird – bis zum Verlust der eigenen Identität. In diesem Bild ist es eine Gruppe von vier Frauen, die mit aufgestützten Armen um einen Tisch sitzend die Gesichter in den Händen vergraben. Auf der spiegelnden Marmoroberfläche des Tisches erkennt man eine Schachtel Zigaretten, ein Feuerzeug, einen Aschenbecher und ein goldenes Portemonnaie. Wie in den meisten von Şangars Arbeiten ist die Aussage ambivalent – man erahnt, dass es um Scham, Sucht und die oft widersprüchliche Stellung der „modernen Frau“ in einer patriarchalen Gesellschaft geht.
Text: Eva Scharrer
