Hansjoachim Dietrich
Geräusch­kissen

1968

EB15

Kissen, Lautsprecher, elektronsicher Metronom
40 x 40 x 12 cm

20 Exemplare

vergriffen

Edition von Hansjoachim Dietrich. Ein Kissen aus hellem Leinen mit einem eingenähten Schalter am rechten unteren Rand liegt auf grauem Hintergrund.
Edition von Hansjoachim Dietrich. Ein schlafendes Kleinkind liegt auf einem Kissen aus hellem Leinen mit einem eingenähten Schalter am linken unteren Rand.

    Parallel zu KP Brehmers Ausstellung Trivialgrafik zeigt die Galerie Block im Mai 1965 die erste Einzelausstellung von Hansjoachim Dietrich unter dem Titel Ereignisbilder. In der Doppelausstellung der »zwei Urenkel Dadas«, wie der Feuilletonchef des Tagesspiegel Heinz Ohff schreibt, montiert Dietrich auf hochformatigen, monochromen Leinwänden banale Alltagsgegenstände wie Glühbirnen, Klingelschalter, Reißverschlüsse oder Wasserhähne, die weiterhin funktional bleiben oder benutzt werden können. Auch das Geräuschkissen, das 1968 als Auflagenobjekt erscheint, ist in diesem Sinne ein Ereignisobjekt, das als Kissen benutzt werden kann. Nach Angaben des Editionsblattes verbirgt sich im Inneren des unsignierten, weißen Kissens »ein Lautsprecher, dem ein elektronisches Metronom vorgeschaltet ist. Am Metronom befindet sich ein Potentiometer, an dem die Taktfrequenz mittels Schraubenzieher verstellt werden kann. Zur Speisung wird eine 9-V-Batterie verwendet, die mit Druckknopfkontakten ausgerüstet ist. 40 × 40 cm.« An einer Ecke des Kissens ist außen ein Druckschalter angebracht, mit dem das Kissen in Betrieb genommen werden kann. Das Editionsblatt zeigt ein schlafendes Kind auf dem Kissen und macht so einen konkreten Vorschlag für den Gebrauch.
    Ob die Gleichförmigkeit des elektronischen Metronoms tatsächlich einschläfernd ist, sei dahingestellt.
    Text: Birgit Eusterschulte