Endre Tót
LOVE/HATE

1972/2025

Siebdruck auf 300g/m² Papier
50 x 70 cm

18 Exemplare + 2 AP, signiert und nummeriert

140 Euro

Auf gelber Fläche steht in roten Großbuchstaben auf der linken Seite: IF YOU READ THE RIGHT SIDE I'LL LOVE YOU. Und auf der rechten Seite: IF YOU READ THE LEFT SIDE I'LL HATE YOU

    Für seine Ausstellung bei KIFKUNST IM FENSTER im April 2025 hat Endre Tót sein Werk LOVE/HATE von 1972 neu realisiert. Ursprünglich mit Öl auf Holz gemalt, wurde es im Rahmen der Ausstellung als Siebdruck auf Holz im Außenbereich des KIF gezeigt. Begleitend dazu ist auch der signierte Sonderdruck LOVE/HATE (1972/2025) im Siebdruckverfahren entstanden.
    Endre Tót zählt zu den wichtigsten Künstlern der Konzeptkunst und der Mail-Art-Bewegung. Seine Aktionen sowie seine Text- und Fotoarbeiten zeichnen sich durch subversive Wortspiele und ironische Überhöhungen aus, die die Logik politischer und künstlerischer Systeme unterlaufen. Seit Beginn seiner künstlerischen Tätigkeit setzte Tót auf radikale Reduktionen: Nullen, fehlende Zeichen und ironische Statements wurden zu seinem Markenzeichen und dienten ihm als subtile Form des Widerstands gegen ideologische Vereinnahmung.
    Ursprünglich begann Tót als Maler und experimentierte in den 1960er Jahren mit informeller Kunst sowie Pop- und Minimal-Art-Einflüssen. Anfang der 1970er Jahre wandte er sich von der Malerei ab und entwickelte seine konzeptuellen Werkserien wie My Unpainted Canvases oder TÓTalJOYS, die sich mit Abwesenheit, Nichtigkeit und Ironie auseinandersetzen. Seine Mail-Art-Aktivitäten halfen ihm, die künstlerische Isolation in Ungarn zu überwinden und sich mit der internationalen Fluxus-Bewegung zu vernetzen.
    1978 kam er dank eines DAAD-Stipendiums nach West-Berlin, emigrierte im Anschluss nach Deutschland und entkam damit endgültig der staatlichen Zensur in Ungarn. Im Jahr 1979 stellte René Block ihn erstmals in seiner Galerie in Berlin aus – der Beginn einer Verbindung, die bis heute besteht. Nach der politischen Wende in Ungarn wurden seine Arbeiten in internationalen Museen ausgestellt, darunter das Museum Ludwig in Köln und das Museum Fridericianum in Kassel. In den letzten Jahren führte er seine Performance-Demonstrationen weiter und thematisierte dabei seine zentralen Konzepte von Abwesenheit und Freude.