Ayşe Erkmen
Lonesome George

2020

EB105

Bronze (13 x 24 mm), Glas (7,5 cm Durchmesser)

7 Exemplare, signiertes und nummeriertes Zertifikat

vergriffen

Edition von Ayse Erkmen. Eine kleine Schnecke aus Bronze liegt in einem Glasbehälter, der mit hellem Schaumstoff gefüllt ist.
Edition von Ayse Erkmen, Nahaufnahme. Eine kleine Schnecke aus Bronze ist an einem Türrahmen montiert.
Edition von Ayse Erkmen, Nahaufnahme. Eine Hand hält eine kleine Schnecke aus Bronze, die an einer Schraube montiert ist

    Die Bronzeskulptur Lonesome George steht im Œuvre der Künstlerin in einem größeren Kontext von Arbeiten, die sich mit Tieren als Sujet beschäftigen. Der Prototyp entstand 2020 für den Skulpturenpark Köln und war auf einen Baumstamm angebracht. Ihr Namensgeber, „Lonely George“, war das letzte Exemplar der Achatinella apexfulva, einer hawaiianischen Baumschnecke. Vierzehn Jahre lang lebte sie in einem Labor auf Mānoa, während Wissenschaftler vergeblich versuchten, einen Paarungspartner für die „einsamste Schnecke der Welt“ zu finden. Mit ihrem Tod im Januar 2019 starb ihre Art endgültig aus. Das Multiple aus Bronze ist eine naturalistische Wiedergabe des kegelförmigen Schneckenhauses im Verhältnis 1:1. Aus der Öffnung des Schneckenhauses kommt unten anstelle eines Körpers eine kleine Schraube. Die Skulptur wird wie ein Schmuckstück oder ein Präparat in einer naturkundlichen Sammlung in einem mit Schwammgewebe gefüllten Glas präsentiert. Mittels des Gewindes kann sie auf verschiedenen Oberflächen, etwa Holz oder Wandputz, angebracht werden. Die Künstlerin sieht Lonesome George als ein lakonisches Denkmal an eine verlorene Art. Die Auflage als Multiple von sieben Exemplaren stellt gleichzeitig ein Paradox dar: So konnte sich die einsame Schnecke posthum zumindest symbolisch vermehren.
    Text: Eva Scharrer