Alicja Kwade
Schwere Elemente

Auf einem Wandbrett sind ein runder, analoger Wecker sowie ein Abguss desselben aus Blei platziert. Während der Wecker unermüdlich tickt und damit an das vermeintliche Voranschreiten der Zeit erinnert, fehlen auf dem Abguss Ziffernblatt und Zeiger – ein „bleierner Schatten“ der Zeit. Wie in vielen Arbeiten von Kwade treffen philosophische und naturwissenschaftliche Überlegungen aufeinander, werden Fragen nach Raum, Zeit und Schwerkraft als zentrale Anliegen der Bildhauerei behandelt und konventionelle Vorstellungen von Realität in Frage gestellt. Schwere Elemente setzt zwei Naturkräfte sinnbildlich zueinander in Bezug: Zeit und Gravitation. Das auf Friedrich Hölderlin zurückgehende Bild von der „bleiernen Zeit“ manifestiert sich in der Paarung von Readymade und Skulptur.
Text: Eva Scharrer