Ayşe Erkmen
Drei Lilien Bad

2002

EB65

12 Flaschen mit Duschgel, Kasten
53 x 32,5 x 8 cm

24 Exemplare + 2 AP, signiert und nummeriert

2.400 Euro

Edition von Ayse Erkmen. In einem weiß lackierten und verglasten Kasten sind auf drei Ebenen insgesamt zwölf Flaschen eines Duschgels in leuchtend grüner Farbe aufgereiht. Die Flaschen sind bedruckt mit: AYSE ERKMEN. Drei Lilien Bad. 200ml

    Ayşe Erkmen und René Block lernten sich 1991 in Istanbul auf einem Symposium zu Joseph Beuys kennen und arbeiteten drei Jahre später für die Ausstellung Iskele in den ifa Galerien Stuttgart, Berlin und Bonn zusammen. Nach der Grafikmappe Orient/ation, die auch einen Beitrag von Ayşe Erkmen enthielt, war die Edition Drei Lilien Bad 2002 das erste von der Edition Block selbst herausgegebene Auflagenobjekt mit der Künstlerin. Die Edition basiert auf Ayşe Erkmens gleichnamiger Installation für das Ausstellungsprojekt 40 Jahre: Fluxus und die Folgen, dem dritten Teil der Fluxus-Trilogie (1982/1992/2002) in Wiesbaden. Erkmens Installation entstand wie die meisten ihrer Arbeiten in einer direkten Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Ort und seinen architektonischen wie kulturellen Besonderheiten und belebt diesen durch einen Moment ephemerer Bewegung. Im sogenannten Quellenviertel in Wiesbaden befindet sich im Souterrain hinter dem Kurhotel „Schwarzer Bock“ die sogenannte „Drei Lilien Quelle“ – eine ehemalige Jugendstil-Therme mit Brunnen, die jedoch aufgrund ihres desolaten Zustands verriegelt war. Erkmen ließ den Raum trockenlegen und Fehlstellen an den gekachelten Wänden durch handelsübliche Fließen ersetzen, deren strahlendes Türkis sich von den verblassten alten Kacheln deutlich absetzte. Der lange verschlossene Brunnen wurde für die Dauer der Ausstellung dem Publikum zugänglich gemacht, und die Quelle konnte ihr mineralhaltiges, bis zu 70° heißes Wasser wieder in das bassinartige Becken strömen lassen, wo es den Raum mit Dampf füllte. Für den leise sprudelnden Brunnen ließ Erkmen ein olfaktorisches Duschgel produzieren, das von einer kleinen Maschine ausgestoßene, nach Lilien duftende Seifenblasen erzeugte. Das Duschgel wurde in eignes von der Künstlerin entworfene 200 ml-Flaschen mit Aufdruck in weißer Schrift gefüllt. Etwa 200 wurden im Kontext der Ausstellung für fünf Euro das Stück verkauft – aus den unverkauften entstand die Edition. In einem weiß lackierten und verglasten Kasten sind auf drei Ebenen insgesamt zwölf Flaschen des Duschgels in leuchtend grüner Farbe aufgereiht.
    Text: Eva Scharrer