Ivan Wyschnegradsky
Viertel­ton­musik

1983

EB52

Doppel-LP

500 Exemplare

30 Euro

LP von Ivan Wyschnegradsky. Auf dem weißen Cover ist eine Zeichnung von Wyschnegradsky in Farbe abgebildet: PREMIER PROJET DE CLAVIER ULTRACHROMATIQUE. 6 Reihen einer grob gezeichneten Oktave auf Klaviertasten. die Reihen sind in Regenbogenfarben gefärbt
LP von Ivan Wyschnegradsky. Aufgeklapptes Cover mit einem #text und Portraits, die den Künstler am Klavier zeigen
LP von Ivan Wyschnegradsky. Rückseite der Hülle mit Text

    Nr. 14, 16, 17, 18, 19 aus 24 Préludes dans tous les Tons de l’Échelle chromatique diatonisée à 13 Sons, opus 22 (1934) (Für zwei im Vierteltonabstand gestimmte Klaviere); Prélude et Etude, opus 48 (1966) (Für das Drittelton-Klavier von Julian Carillo); Etudes sur les Mouvements rotatoires, opus 45 (1961) (Für zwei im Vierteltonabstand gestimmte Klaviere zu je vier Händen); Méditation sur 2 Thèmes de la Journée de l’Existence, opus 7 (1958) (Für Cello und Klavier); Etude sur le Carré magique sonore, opus 40 (1956) (Für Klavier); Prélude et Fugue, opus 21 (1934) (Für zwei im Vierteltonabstand gestimmte Klaviere); Troisième Fragment symphonique, opus 32, (1946) (Für vier Klaviere, paarweise im Vierteltonabstand gestimmt)

    Interpreten:
    Sylvaine Billier, Martine Joste, Jean-François Heisser, Jean Koerner, Klavier
    Jacques Wiederker, Violoncello
    Leitung: Michel Decoust

    Auszüge aus Gesprächen zwischen
    Ivan Wyschnegradsky und Robert Pfeiffer, mit Musikbeispielen (1977)

    „Ivan Wyschnegradsky gehört ähnlich Erik Satie und Charles Ives zu einer Komponistengeneration, die immer ein wenig im Schatten stand, abseits dessen, was den zwanziger oder auch den fünfziger Jahren als ,Neue Musik‘ galt. Erst heute […] werden die vermeintlichen Außenseiter als Teil des Hauptstroms begriffen.
    Ivan Wyschnegradsky wurde am 14. Mai 1893 in Sankt Petersburg geboren und starb am 29. September 1979 in Paris. Von 1911 bis 1914 studierte er bei Sokolov Komposition und wurde von ihm mit dem Werk Alexandr Skrjabins bekannt gemacht, das den entscheidenden Einfluß in seinem Schaffen darstellt. […]
    Mit seiner Konzeption der Oktavunterteilung in immer kleinere Abstände, im Letzten bis an die für das Ohr gerade noch unterscheidbaren, beschritt Wyschnegradsky den Weg, den Ferruccio Busoni in seinem ,Entwurf einer neuen Ästhetik der Tonkunst‘ projektiert hatte, und der gerade auch im Deutschland der zwanziger Jahre auf große Resonanz gestoßen war […]. Ähnlich Busoni jedoch hatte Wyschnegradsky die klassische Vorstellung des Komponierens zu keiner Zeit aufgegeben, immer blieb er hierin dem Vorbild Skrjabin verpflichtet, wie auch in seiner Konzeption eines Gesamtkunstwerkes aus Farben, Musik und Raum (,La Mosaique Lumineuse de la Coupole du Temple‘), die er zu Anfang der vierziger Jahre notierte. […]
    Die vorliegende Schallplattenedition bringt einen vom Komponisten kurz vor seinem Tode zusammengestellten Querschnitt durch das Œuvre, basierend auf einem Konzertmitschnitt aus dem Jahr 1977. Die Spanne reicht von der mit Halbtönen arbeitenden ,Etude sur le Carré magique sonore‘, opus 40, aus dem Jahre 1956 über zahlreiche Vierteltonkompositionen der dreißiger Jahre aber auch neuerer Zeit bis zu einer Komposition für das in Dritteltönen gestimmte Klavier seines Freundes Julian Carillo, den zwei Stücken ,Prélude et Etude‘, opus 48, aus dem Jahre 1966.
    Die vierte Schallplattenseite enthält ein Interview mit dem Komponisten […], in dem er unter anderem auf seine synaesthetischen Visionen eingeht, die ,Etude sur les Mouvements rotatoires‘ erläutert und als ein Glaubensbekenntnis für die Transformationskraft von Musik Richard Wagners ,Tristan und Isolde‘ am Klavier anstimmt.“
    (Auszug aus dem Umschlagstext der LP Ivan Wyschnegradsky. Vierteltonmusik, Edition Block, 1983)