Joseph Beuys
gulo borealis

1969

EB20

Bleistift auf Papier, 29,5 x 21 cm

30 Exemplare, signiert

mit der Edition "En Bloc" erhältlich

Ein Blatt Papier, auf das Joseph Beuys GULO BOREALIS geschrieben hat, und sein Sohn Wenzel Beuys nochmal in Bleistift darunter, liegt in der grauen Schublade der Rollschrank-Edition En Bloc.

    In einer Schublade liegt ein weißes Blatt Papier im DIN-A4-Format, auf dem Joseph Beuys zwischen zwei Doppelspiralen die Worte gulo borealis handschriftlich mit Tinte notiert hat. Darunter wurden die Begriffe von Beuys’ Sohn Wenzel mit Bleistift nachgeschrieben. Das Blatt ist rückseitig von Joseph Beuys und Wenzel Beuys signiert. Auf einigen Blättern finden sich die entsprechenden Schreibversuche seiner etwas jüngeren Schwester Jessyka. Formal erfüllt Beuys’ Beitrag für En Bloc (EB20) als einzige der insgesamt neunzehn Editionen die eigentliche Funktion eines Rollschranks, der als Möbelstück für die Papierablage seinerzeit in jedem Büro zu finden war. Beuys hatte den Begriff Gulo borealis – die wissenschaftliche Bezeichnung des Nordischen Vielfraßes – im selben Jahr in Vorbereitung auf die gemeinsam mit Henning Christiansen geplante Aktion_ Ich versuche dich freizulassen (machen)_ mit brauner Farbe auf einen Konzertflügel geschrieben. Für die am nächsten Tag beginnende erste Ausstellung der Ausstellungsreihe Blockade ’69 in der Galerie René Block präparierte Beuys den Flügel zusätzlich und schuf so die Arbeit Konzertflügeljom (Bereichjom) (1969).
    Text: Katrin Seemann