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Higgins

Albumblatt 1982
50 Exemplare, signiert und nummeriert
Siebdruck, 30,5 x 60,5 cm

»Much of the best work being produced today seems to fall between media«, beginnt Dick Higgins 1966 in der ersten Ausgabe von »The Something Else Newsletter« seine Überlegungen zum Intermedialen in der zeitgenössischen Kunst, mit dem sich auch das Gemeinsame der Fluxus-Aktivitäten charakterisieren lässt: Visuelle Poesie, Aktionsmusik, Happenings und Fluxus-Events nehmen zwar konzeptuell Bezug auf klassische Gattungen, interessieren sich aber nicht für konventionelle Grenzziehungen. Dies gilt auch für die künstlerische Arbeit des Poeten, Fluxus-Künstlers und Komponisten Higgins. Während Higgins’ Aufenthalt als Stipendiat des Berliner Künstlerprogramms 1982 entsteht der Siebdruck »Albumblatt«, der in einer Auflage von 50 Exemplaren erscheint. Die im Titel des Blattes benannte freie Form der Komposition findet ihre Übersetzung in eine Notation, ohne die konventionellen Mittel des Partiturschreibens zu verwenden. Die visuelle Partitur vermittelt in der dynamischen Bewegung der roten Pfeile, die sich über das linierte Notenblatt bewegen, eine musikalische Vorstellung und ein Bild des Komponierten, bleibt aber als Instruktion für dessen Aufführung und Instrumentierung denkbar unbestimmt. Geplant war die Grafik »Albumblatt« zunächst als Beilage zu einer LP mit einer von Higgins eingespielten Komposition von Erik Satie und einem eigenen Musikstück. Der in Teilen der Auflage einfach gefaltete Siebdruck hat daher das Format einer Schallplattenhülle.